Chronik bis 1999

©1999Herausgeber: Ortsgemeinde Guckheim Verfasser: Barbara KrekelAusstattung: Cornelia Czerny Umschlaggestaltung: Arne HoubenProduktion: Rhein-Mosel-Verlag, Briedel/Mosel Alle Rechte vorbehaltenISBN 3-929745-71-2 Tradition ist die Wurzel, aus der unser Fortschritt entspringt. Jacob & Wilhelm Grimm Im Jahre 1999 blickt die Gemeinde Guckheim au£ eine 700-jährige Wiederkehr der erst urkundlichen Erwähnung zurück.Aus diesem Anlass wird diese Chronik herausgegeben.Sie soll ein anschauliches und abgerundetes Bild von unserer Dorfgemeinde geben, die Entwicklung unseres Dorfes aufzeigen und über unsere
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700 Jahre Guckheim Guckheim - im Wandel der Geschichte 1 Einleitung von Karl Jung und Werner Koch »Zwischen Sieg und Lahn und zwischen Dill und Rhein,liegt der Westerwald, da ist die Heimat mein.Irgendwo versteckt, da steht mein Vaterhaus,da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.« So wurde und so wird auch heute noch gesungen, wenn wir das Gebiet des Westerwaldes umschreiben wollen. Diese volkstümliche Bezeichnung ist geographisch und historisch
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1.6 Dörfliches Leben in Guckheim 1.6.1 Das alte Westerwälder Bauernhausvon Werner Koch Alte, typische Westerwälder Bauernhäuser gibt es in Guckheim keine mehr. Die alten Bauernhäuser sind ganz verschwunden und vereinzelt nur noch teilweise erhalten; durch Umbauten kann man sie als »Altes Westerwälder Bauernhaus« nicht mehr erkennen.Das »Westerwälder Haus« stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertsund wurde bis Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. Es war ein Einheitshaus, d.h. mit dem
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1.8 Alte Hausnamen 1930von Karl Jung Die nachstehend aufgeführten Familien waren in Guckheim und Wörsdorf in den 20er und 30er Jahren wohnhaft: Welhelms-Haus:Mathias Neu, anschließend Peter Jung. Der Name »Welhelms« geht auf Wilhelm Jung zurück. Wahrscheinlich war Wilhelm Jung der Erbauer des Hauses. Am 29.6.1761 heiratete er die ledige Maria Margaretha Schuth aus Elbingen. Die Eheleute waren in Wörsdorf (Welhelrns Haus) wohnhaft. Der Sohn Sebastian mit dem Enkel Johannes eröffneten
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1.9 Die Geschichte von Guckheim und Wörsdorf von 1748 -1946von Barbara Krekel Guckheim war zu allen Zeiten ein modernes Dorf, und die Guckheimer waren immer aufgeschlossene Menschen, die sich gut den Zeiten anpassen konnten. Das hat sicher viele Vorteile, für Chronisten ist diese Mentalität allerdings von großem Nachteil.Alles »Alte« hatte in Guckheim wenig Wert. So wurden, laut Eintragung in die Gemeinderatsbücher von 1930, alte Akten verbrannt. Noch vor wenigen Jahren,
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700 Jahre Guckheim Die Kirche im Dorf Die Einordnung von Guckheim und Wörsdorf in die kirchliche Geschichtevon Barbara Krekel2.1 So fing alles an:Im Jahre 496 schlug der Merowinger König Coldwig die Alemannen, und damit begann die Christianisierung sowie die lange Epoche des fränkischen Reiches. Unter Karl dem Großen um 800 wurde das Reich in Gaue aufgeteilt. Für jeden Gau wurde ein Gaugraf eingesetzt, der den Gau verwaltete und Gericht hielt.Der
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700 Jahre GuckheimDie Schule in Guckheim 3.1 Interessantes und Wissenswertes aus der Schulchronikwiedergegeben von Josef NielandDieses Kapitel befasst sich mit der Schule in Guckheim. Aha, werden Sie, verehrter Leser denken: Jetzt erfahre ich endlich, wie man früher gelernt hat, warum die Schiefertafel abgeschafft wurde, welche Gedichte Urgroßmutter lernen musste !Seit 1748 gibt es eine fast lückenlose Chronik, vom jeweiligen Lehrer aufgeschrieben, was er für wichtig und überlieferungswert hielt. Da erfahren
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700 Jahre Guckheim Gewerbebetriebe So lebt und arbeitet man in Guckheim 4.1 Die Industrie in GuckheimWährend früheren Jahrhunderten Land- und Forstwirtschaft betrieben werden konnte, fehlte in Guckheim die Industrie. Wenn man es nicht ganz so genau nimmt, dann kann man behaupten, dass Guckheim an der Nahtstelle liegt zwischen dem Ton und dem Basalt. Wenn im »Kannenbäckerland« der Mittelpunkt des Tonabbaues liegt, dann hört in Guckheim das Tonvorkommen und der Ton
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700 Jahre Guckheim Oberammergau im Westerwald Die Aufführungen der Freilichtbühne Guckheim 1948-1952von Barbara Krekel 5.1 PrologIn den Wintermonaten der Jahre 1946 und 1947 wurden in »Dillmanns« Theaterstücke unter der Leitung von Rudolf Müller aufgeführt. Sie bestanden jeweils aus einem ernsten Stück ( mit 2 oder 3 Akten ) und einem sich daran anschließenden Lust Akt. Dieser war bei den Schauspielern und dem Publikum besonders beliebt. Gern erinnert man sich noch
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700 Jahre Guckheim Die Vereine unserer Gemeinde Zusammengestellt von Erich Jung 6.1 Vereine früherer Jahre Bereits im Jahre 1879 wurde in Guckheim Sport betrieben. In diesem Jahre wurde von der Gemeinde am Herschbacher Weg »Im Eichental« ein Turnplatz angelegt und Turngeräte angeschafft. Die Auslagen für den Turnplatz und die Geräte betrugen damals 700 RM.Im Jahre 1912 erfolgte die Gründung eines Turnvereins Vorgänger der »Eintracht Guckheim e.V.«.Um 1910 gründeten einige junge
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6.3 Freiwillige Feuerwehrvon Friedhelm NassDie drei Brände die durch eine damalige Pflichtfeuerwehr nur schwer zu bekämpfen waren, ließen die Gedanken lauter werden, auch als letzte Ortsgemeinde der jetzigen Verbandsgemeinde Westerburg eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.Diese Gedanken wurden dann auch bei einer Versammlung in der Gastwirtschaft Jung im September 1976, an der auch der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Westerburg, Wilfried Dillbahner, Gunter Seekatz und der Ortsbürgermeister Erich Jung teilnahmen, weiter vertieft, und
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6. 4 Vogelschutzgruppe Guckheimvon Bruno KochAm 19. Januar 1977 fand erstmals ein Treffen aller Vogel- und Naturfreunde in Guckheim statt. Dies war auf Anregung von Gregor Reifenberg und Bruno Koch, eine Vogelschutzgruppe zu gründen, zustande gekommen.Die Vogelschutzgruppe Guckheim wurde dann am 4. März 1977 in Anwesenheit von 22 Personen im Gasthaus Werner Jung gegründet. Als Gründungsmitglieder werden folgende Personen genannt: Bruno Koch, Manfred Mille, Gregor Reifenberg, Egon Becker, Erwin Jung,
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6.5 Musikverein 1980 Guckheim e.V.von Guido LixenfeldArn 13. Dezember 1980 gründeten 24 musikbegeisterte Guckheimer auf Initiative von Werner Kurowski den Musikverein 1980 Guckheim e.V. Das Gründungsfest fand unter Mitwirkung aller Guckheimer Vereine und vieler benachbarter Musikvereine vorn 08. bis 10.07.1983 statt. Ziel des Vereins ist die Erhaltung, Förderung und Pflege der volkstümlichen Blasmusik. Daher ist der Verein im kulturellen Leben der Ortsgemeinde, wie z.B. bei Vereinsfesten, öffentlichen Veranstaltungen und bei
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6.6 Tennisverein Guckheim e.V.von Josef NielandZugegeben, der Boris Becker-Boom spielte auch eine Rolle. Aber ausschlaggebend war ein ganz belangloser und harmloser Satz: »Wir müssen etwas tun!« meinte Werner Kretz zu Josef Nieland während einer gemeinsamen Autofahrt kurz vor der Elbbachbrücke bei Guckheim. Damit meinte Werner Kretz das Tennisspielen im allgemeinen und ganz speziell das Spielen auf eigenen Guckheimer Plätzen. Das war ein Wunsch, dessen Weg zur Erfüllung mit vielen Holpersteinen
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6.7 Kath. Kirchenchor St. JohannesSeine Anfänge nahm der Kirchenchor Guckheim im März 1988 unter Leitung von Hubert Teusen. Im Vordergrund stand die gesangliche Gestaltung bei Beerdigungen. Mit Eintritt des neuen Chorleiters Thomas Dasbach am 1.6.1989 erhielt der Chor seinen Namen »Kath. Kirchenchor St. Johannes Guckheim«.26 aktive Sängerinnen gestalten seit dem Gottesdienst und Kirchenfeste, aber auch weltliche Auftritte wie Geburtstags Ständchen, Freundschaftssingen und Konzertveranstaltungen gehören zu den Aufgaben des Chores. Geselliges
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700 Jahre Guckheim Leben und leben lassen Leben und leben lassen 7.1 EinleitungIn diesem Teil der Chronik wollen wir die geselligen Seiten von Guckheim kennenlernen. Geselligkeit wurde und wird in Guckheim gerne gepflegt.Wie wir schon gehört haben, gibt es seit 1812 das Gasthaus »Wellems«, das den uns bekannten Beginn der Guckheimer Gastlichkeit darstellt. Vor etwa 100Jahren machte der »alte Spielmann« in seiner Gaststube Musik und begeisterte damit die Guckheimer Jugendlichen
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7.5.1 GerstenteeZutaten: 4 Esslöffel Perlgraupen4 Tassen kochendes WasserZubereitung: 7.5.2 KernsuppeZutaten: 150 gr. GraupenCa. 3 ltr. Wasser 500 gr. Dörrfleisch1 Stange Lauch, mehr nach Geschmack 1-2 Möhrenetwas SellerieZubereitung : 7.5.3 GerstenkuchenVorläufer unserer »Erbelskreppelcher«Zutaten: 1 Tasse Gerste2 1/2Tassen Wasser1 / 2 Tasse Mehl2 Teelöffel Honig1 Möhre, mittelgroß, gerieben1 Zwiebel, mittelgroß, fein gehackt 4 Esslöffel Öl2 Esslöffel ButterZubereitung: 7.5.4 ButterbrezelZutaten: 250 gr. Mehl25 gr. Butter7 gr. Salz1 Esslöffel Zucker125 ml. Wasser200 gr. Butter
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7.6 Die Guckheimer Umgangssprache, oder:»Schwatze, wie anem da Schnowel gewose es.«Unsere Guckheimer Umgangssprache, unser Dialekt oder unser »Platt«, wie wir sagen, gehört zur alten Mosel fränkischen Sprache. Vom Saarland bis nach Franken reicht ein breiter Gürtel, in dem die Umgangssprache sich ähnelt. Es ist die Sprache von Kurtrier, unserem alten Trierer Land.Es sind nicht nur die einzelnen Worte, die anders ausgesprochen werden, als es im Hochdeutschen der Fall ist. Die
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7.7 Kindsein in GuckheimWenn Peterchen heute aus der Schule nach Hause kommt, ist er erst einmal geschafft. Der Ranzen fliegt in die Ecke, der Gameboy wird hervorgeholt und dann ist das Kind eine Zeitlang nicht ansprechbar. Es piept und dudelt aus dem kleinen Apparat, und die Umwelt ist total vergessen. Wenn Opa das sieht, schimpft er:» Mensch Peter, schmeiß' das Ding weg, und spiele mal was Richtiges, Du bist doch
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7.8 OosebloutWenn ich früher irgendwo im Westerwald gefragt wurde, wo ich denn her sei, und sagte, dass ich aus Guckheim komme, gaben viele Leute zur Antwort: »Ach ja, da wurde doch damals auf der Freilichtbühne Theater gespielt«. Viele erinnerten sich an die Theaterspiele, die zu dieser Zeit im ganzen Westerwald noch bekannt waren. Heute lautet die Antwort: »Guckheim, das ist doch da, wo das Oosefest gefeiert wird. Sagen Sie mal,
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7.9 TheaterspielgruppeIm Jahre 1988 beschlossen Rita Fellinger (geb. Mille) und ihre Schwester Liesel Rehn, sich einen langgehegten Herzenswunsch zu erfüllen: »Man müsste wieder mal Theater spielen!« Rita besorgte eine Liste mit Theaterstücken, man suchte sich einen lustigen Einakter aus und fing an zu proben.Dass sich daraus eine richtige Tradition entwickeln würde, die heute, nach mehr als einem Jahrzehnt, noch anhält, hatten die beiden sich damals sicher nicht gedacht. Jedes Jahr,
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7.10 Guckheimer KirmesEin Höhepunkt im Jahresablauf unseres Dorfes war und ist zweifelsohne die Kirmes am ersten Sonntag im September. Da Guckheim lange Zeit keine eigene Kirche hatte, feierten wir unsere Kirchweih mit Girkenroth, Weltersburg und Mähren am Sonntag nach der Salzer Kirmes.Seit einiger Zeit werden die Kirmestage eröffnet mit der Disco am Freitag. Samstags wird der Kirmesbaum aufgestellt, abends ist eine Tanzveranstaltung. Sonntags spielt eine Blaskapelle zum Tanz auf, am
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7.11 Guckem Helau!Die Narretei war seit langem ein fester Bestandteil der Guckheimer Geselligkeit. Die Frauen des »Müttervereins« organisierten früher in Dillmanns eine Fastnachtveranstaltung. Noch früher gab es Maskenbälle, die von den verschiedenen Vereinen in den Wirtshäusern abgehalten wurden.Seit 1947 gab es in Wellems am Rosenmontag eine sogenannte Kappensitzung. (In diesem Jahr erstmals an Fastnachtsamstag.) In den ersten Jahren hatten wir einen Prinz Karneval, der später durch den Präsidenten abgelöst wurde.
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Das Guckheimer Lied ... auf ein WortAm 26. März 1997 kam meine Freundin, Monika Jung-Kosters, die Tochter von Karl Jung (in Guckheim als »Metzger Karl« bekannt) und brachte mir einen schweren Karton. Dieser enthielt acht Aktenordner mit insgesamt 1984 beschriebenen Seiten. In diesen Ordnern hatte Onkel Karl, wie ich ihn immer nenne, sein »Lebenswerk« abgeheftet. Jahrzehntelang stöberte er in Pfarrarchiven, im Archiv des Bistums Limburg und im Hessischen Staatsarchiv in
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