10 Vereine Eintracht Guckheim

700 Jahre Guckheim

Die Vereine unserer Gemeinde

Zusammengestellt von Erich Jung
6.1	Vereine früherer Jahre
Bereits im Jahre 1879 wurde in Guckheim Sport betrieben. In diesem Jahre wurde von der Gemeinde am Herschbacher Weg »Im Eichental« ein Turnplatz angelegt und Turngeräte angeschafft. Die Auslagen für den Turnplatz und die Geräte betrugen damals 700 RM.

Im Jahre 1912 erfolgte die Gründung eines Turnvereins Vorgänger der »Eintracht Guckheim e.V.«.

Um 1910 gründeten einige junge Männer einen Radfahrerklub. In den 20er Jahren erlebte der Radfahrerverein »Lätitia« eine Blütezeit. Vorsitzender des Vereins war Karl Jung II und um 1930 Johann Bauch.

Außerdem bestand in den 20er Jahren ein Junggesellenklub »Brüderlichkeit«.
Vorsitzender war Karl Kaiser.

Zur gleichen Zeit bestand auch ein Wanderklub »Jugendlust« (Mandolinenklub), dessen Vorsitzender Karl Lixenfeld war.

Die Vereine unserer Gemeinde

Sechs Vereine in unserer Gemeinde sorgen für Sport, Spiel, Musik, Tanz und Gesang, sorgen sich um die Natur und Umwelt und sind bereit, bei Katastrophen, Notfällen und Bränden zu helfen. Sie tragen damit zur kulturellen und gesellschaftlichen Eigenart der Gemeinde bei. Sie geben vielen Bürgern die Chance zur Mitarbeit. Die Palette des Freizeitangebotes der Vereine ist breit gestreut.
Im Folgenden berichten die Guckheimer Vereine über ihre Geschichte und ihre Aufgaben.
6.2	Eintracht Guckheim e.V.

Der älteste und mitgliederstärkste Verein ca.500 Mitglieder ist die »Eintracht Guckheim e.V.«. Sie unterhält vier große Abteilungen und ist Mitglied des Deutschen Sportbundes, des Deutschen Sängerbundes und des Regionalverbandes Karnevalistischer Korporationen.
Im Jahre 1912 waren es 30 junge Burschen, die sich zusammenfanden und den Turnverein Guckheim gründeten. Erster Vorsitzender wurde Franz Regnery, und Johann Fasel (Henasch Johann) fungierte als Turnwart. Es war eine schwere Zeit für die jungen Burschen, denn es waren weder Gelände für einen Turnplatz noch Geld für Geräte vorhanden. Nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde wurde dann endlich ein hügeliger Platz im Hasenmorgen zur Verfügung gestellt. Jeder Turner opferte viel Freizeit, um auf dem Turnplatz zu arbeiten. Nach langer mühevoller Arbeit war es dann soweit, dass auf dem Turnplatz geturnt werden konnte. Inzwischen war auch der Saal in der Gastwirtschaft van Wickern (Dillmanns) fertiggestellt. Dies war im Jahre 1913. Doch nicht lange konnte sich der Verein weiter entwickeln, da brach der erste Weltkrieg aus. Dieser Krieg riss schwere Lücken in die Reihe der Turner, und mancher kehrte nicht mehr zurück. So kam die Turnerei während des Krieges ganz zum Erliegen. Nach Beendigung des Krieges erlebte die Turnerei noch einmal einen kleinen Aufschwung, doch allmählich gewann der Fußballsport die Oberhand.
6.2.1	Fußballabteilung

Im Jahre 1922 wurde mit dem Fußballsport begonnen. Der Verein gehörte damals der DJK (Deutsche Jugendkraft) an. Eine Schwierigkeit machte sich direkt wieder bemerkbar. Es musste ein neuer Sportplatz gebaut werden, aber das Geld war knapp. Holz für die Tore wurde in Selbsthilfe aus dem Gemeindewald beschafft. Das dicke Ende kam hinterher. Die beiden Schuldigen wurden zu je 15,-- RM Geldstrafe verurteilt. Da beide erwerbslos waren, zogen sie es vor, je 3 Tage Haft für den portverein abzusitzen. Der Sportverein gewann immer mehr Freunde, und die Mannschaft des Sportvereins Guckheim war zu einem beachtlichen Gegner geworden. Mit Fahrrädern oder zu Fuß haben die Fußballer sonntags weite Strecken zurückgelegt, bis sie bei ihren Gegnern auf dem Sportplatz waren, die zerstreut im ganzen Westerwald und an der Lahn lagen. Doch bald traf ein weiterer Schicksalsschlag den Verein. Im Jahre 1934 wurde die DJK durch das Hitler­ Regime verboten und somit der Fußballsport eingestellt. Hin und wieder wurden bis zum Kriegsende einige Freundschaftsspiele mit befreundeten Vereinen durchgeführt.
Durch den schrecklichen 2. Weltkrieg und seine Folgen wurde eine große Lücke in die Reihen der Sportler gerissen. Viele junge Menschen kehrten nicht mehr zurück, andere konnten sich wegen ihrer Kriegsverletzungen nicht mehr am aktiven Sport betätigen. Trotzdem fassten im Sommer 1945 die ersten heimgekehrten Sportler wieder den Mut, den Verein neu ins Leben zu rufen.

Am 12. Dezember 1945 waren es dann 20 Sportler, die in der Gaststätte Jung (Wellems) den Verein neu ins Leben riefen. Karl Jung übernahm den Vorsitz des Vereines. Im Frühjahr des Jahres 1946 begannen die ersten Meisterschaftsspiele. Wir können heute mit Stolz sagen, dass wir zu den wenigen Vereinen gehören, die seit 1946 ununterbrochen an den Meisterschaftsspielen teilgenommen haben. Immer mehr Jugendliche fanden damals Freude am Fußballsport, so dass bereits im Jahre 1947 eine Reservemannschaft aufgestellt werden konnte. Im Jahre 1949 konnte die erste Mannschaft den Staffelsieg erreichen und stieg in die A-Klasse auf. 1954 erfolgte wieder der Abstieg in die B-Klasse.
1950 legte Karl Jung seinen Vorsitz nieder, und Ewald Mille wurde sein Nachfolger. 1952/53 wurde der Verein von Ewald Pörtner und 1954/55 von Anton Kaiser geleitet. Am 28.12.1955 wurde Erich Jung zum Vorsitzenden gewählt und hatte dieses Amt bis zum 2. Februar 1990 inne. Seit 1990 ist Kurt Jung Vorsitzender. Erich Jung wurde zum 1.Ehrenvorsitzenden der Eintracht gewählt.

Auf der Jahreshauptversammlung am 5.1.1960 gab sich der Verein aufgrund der vielen Abteilungen den Namen »Eintracht Guckheim«.

Am 8.8.1961 wurde er ins Vereinsregister beim Amtsgericht Wallmerod eingetragen und führt seit dieser Zeit den Namen »Eintracht Guckheim e.V.«.

Bis zum Jahre 1960 wurde Fußball gespielt auf dem Sportplatz der sich auf der ehemaligen Viehweide, entlang der L300 Richtung Herschbach, befand. konnte dann ein neuer Platz an der hiesigen Stelle errichtet werden.
Dieser Platz war zunächst ein Rasenplatz. Im Laufe der Jahre stellte sich heraus, dass Rasenplätze für starke Beanspruchung nicht gut geeignet sind. So entschloss sich der Verein im Jahre 1971, aus dem Rasenplatz einen Hartplatz herzurichten. Diesen Hartplatz erstellte die Eintracht auf eigene Kosten und installierte schon die ersten Flutlichtlampen. 1975 konnte ein neues Umkleidegebäude errichtet werden. Auch dieses Haus erstellte die Eintracht in Eigenregie. Im Jahre 1996 wurde das Gebäude noch einmal umgebaut und erweitert. Es wurde eine Küche mit allen Vorrichtungen und ein besonderer Ausschankraum mit einer Theke eingerichtet.

1982 entschloss sich der Gemeinderat, den Platz zu erneuern. Es wurde ein neuer Hartplatz angelegt, das Flutlicht erneuert. Der Platz wurde eingezäunt. Die Kosten betrugen DM 350.000,--, wobei es einen Zuschuss von DM 180.000,-- vom Land Rheinland-Pfalz und vom Westerwaldkreis gab.

In den über 50 Jahren der Nachkriegszeit waren viele Trainer in unserem Verein tätig. Zum Teil ehrenamtlich, aber auch bezahlte Trainer. Während man zunächst in den ersten Nachkriegsjahren das Training allein machte, wurden allmählich doch Trainer verpflichtet. Zunächst war es Alois Krekel, dann folgten die Herren Kuch, Bernhard und Maasch, alle aus Wirges. In den 60iger Jahren waren es Norbert Specht und Jupp Steinebach, die das Training übernahmen.

1969 wurde mit dem VfB Kölbingen/Möllingen eine Spielgemeinschaft gebildet, sowohl im Seniorenbereich wie auch bei der Jugend. Die erste Mannschaft spielte in der C-Klasse. Folgende Trainer betreuten die Mannschaft: 1969-1970 Benno Kunz, 1972-1973 Theo Fleischberger,1973-1975 Hans Hofmann,
1975-1977 Theo Enders. Im Jahre 1975 erfolgte der Aufstieg in die B-Klasse. 1977 stieg man wieder in die C-Klasse ab. Die Spielgemeinschaft wurde 1978 aufgelöst.

Seit dieser Zeit spielt man wieder allein unter dem Namen »Eintracht Guckheim e.V.«. Trainer war von 1977 bis 1981 Ulrich Jung. In 1980 erfolgte wieder der Aufstieg in die B-Klasse.

In den folgenden Jahren waren Jörg Hild, Arno Beran, Alois Weisenfels und Rainer Remy als Trainer tätig. Im Jahre 1990 übernahm wieder Ulrich Jung das Training, und es erfolgte der Aufstieg in die A-Liga und 1994 in die Bezirksliga. Von Juli 1994 bis Oktober 1995 war Peter Hüsch Trainer und danach bis Juni 1998 Peter Litzinger. Unter Peter Litzinger erlebte die Mannschaft noch einmal eine Steigerung. 1998 erfolgte der Aufstieg in die Landesliga. Das Training übernahm am 1.7.1998 Stefan Zorn.

6.2.2	Alt-Herren-Abteilung

Im Jahre 1959 wurde eine Alte-Herren-Abteilung ins Leben gerufen. Fußballer, die nicht mehr in der 1. und 2. Mannschaft gebraucht werden und mindestens 32 Jahre alt sind, spielen an Samstagen ihren Fußball in der
Alt-Herren-Mannschaft. Auch hier hat sich die Zahl gesteigert, so dass noch eine U 45 gebildet werden musste. Bis zu 30 Spiele werden alljährlich ausgetragen. Doch neben dem Fußballspielen wird auch die Geselligkeit groß geschrieben. Alljährlich wird eine Wanderung gemacht, Grillfeste durchgeführt, und jährlich wird eine Abschlussfeier veranstaltet. Alle zwei Jahre macht die Alt-Herren-Abteilung einen mehrtägigen Ausflug. Bei diesem Ausflug werden immer größere Städte in Europa angefahren. So war man u.a. in Berlin, Hamburg, München, Prag, Paris, Wien, Budapest und London. 1998 erfolgte wieder ein Ausflug nach Berlin.

1984 feierte die Alt-Herren-Abteilung ihr 25-jähriges Bestehen. Dieses Fest war verbunden mit einem
Alt-Herren-Turnier. Eine Alt-Herren-Auswahlmannschaft aus der näheren Umgebung spielte gegen die Traditionsmannschaft von Schalke 04. Auch spielte einmal eine Auswahlmannschaft gegen die Mannschaft des Zweiten Deutschen Fernsehen mit Dieter Kürten. Sportmoderatorin Sissy de Maas machte den Anstoß.
Alljährlich nimmt die Alt-Herren-Mannschaft am Verbandsgemeinde-Turnier teil. Zweimal konnte das Turnier auch in Guckheim durchgeführt werden.
6.2.3	Jugendfußball-Abteilung

Bereits Mitte der 50er Jahre wurde mit der Fußball-Jugendarbeit begonnen und in all den vielen Jahren haben Jugendliche der »Eintracht Guckheim e.V.« an den Fußballmeisterschaften teilgenommen. Bis 1968 waren es nur Jugendspieler der »Eintracht«.
Ab 1968 begann man mit Spielgemeinschaften, da der Anspruch an die Jugendlichen immer größer wurde. So wurde von 1968 bis 1970 eine Jugendspielgemeinschaft (JSG) mit dem RSV Girkenroth gebildet.
Von 1970 bis 1978 bestand die JSG mit dem VfB Kölbingen/Möllingen und ab 1978 besteht eine Jugendspielgemeinschaft aus den Vereinen Westerburg/Willmenrod/Guckheim und Gemünden. In all den Jahren konnten immer wieder Kreismeistertitel errungen werden. Auch im Jahre 1998 errang die A-Jugend den Kreismeistertitel und spielt in der Saison 1998/99 in der Landesliga.
6.2.4	Sängergruppe

1954 war ein ganz besonderes Jahr der Eintracht. Zwei Abteilungen formierten sich neu in dem Verein. Die Turnabteilung wurde wieder ins Leben gerufen und gleichzeitig ging ein langersehnter Wunsch der Bevölkerung von Guckheim in Erfüllung. Da in den davorliegenden Jahren schon mehrmals der Gesangverein »Liederkranz Weltersburg« bei Familienfeiern und auch beim 40-jährigen Bestehen der »Eintracht« im Jahre 1952 begeistert hatte, kam bei den Guckheimern immer mehr der Gedanke auf, einen eigenen Gesangverein zu gründen. Anlässlich einer Holzversteigerung in der Gaststätte Jung wurde dieses Thema eingehend diskutiert. So kam es, dass sich am
8. März 1954 sangesfreudige Einwohner von Guckheim in der Gaststätte Kloft (Dillmanns) versammelten, um einen Gesangverein ins Leben zu rufen. Obwohl sich alle Anwesenden darüber einig waren, dass gemeinsam gesungen werden sollte, wurde aber zunächst noch über die Vereinsform gestritten. Schließlich stellte man zur Abstimmung, ob innerhalb der Eintracht eine Sängergruppe oder ein separater Gesangverein gegründet werden sollte. Die Mehrheit der anwesenden Sänger entschied sich für eine Sängergruppe innerhalb der Eintracht, was auch von den Befürwortern eines separaten Gesangvereines akzeptiert wurde.

So trafen sich die sangesfreudigen Bürger aus Guckheim am 15. März 1954 zum ersten Mal im Hause der Bäckerei Peter Bauch, um die Stimmen zu erproben. Den Dirigentenstab übernahm der junge Musiklehrer, Herr Hubert Tusenenn aus Salz, der ihn bis heute nicht mehr abgegeben hat. Schon 45 Jahre ist er Dirigent der Sängergruppe der »Eintracht«. Sicherlich kein alltägliches Ereignis.

Eine weitere Besonderheit kann die Sängergruppe ebenfalls aufweisen. Sie hat bis heute kein festes Probelokal. Von der ersten Stunde an wird abwechselnd in den beiden Gaststätten» Wellems« und » Dillmanns« geprobt. Als Probetag ist heute noch wie zu Beginn der Dienstag. Der Wechsel war jahrelang immer monatlich. In den letzten Jahren ist man wegen des Notentransportes dazu übergangen, den Probelokalwechsel alle 2 Monate durchzuführen.
Die Sängergruppe hatte sich schnell unter den benachbarten Gesangvereinen beliebt gemacht. Bereits im Jahre 1956 wurde das erste Sängerfest im benachbarten Weltersburg mit Erfolg besucht. So mancher alte Gesangverein hat sich bei den ersten Auftritten immer wieder gewundert, dass es auch in einem Sporttreibenden Verein eine Sängergruppe geben kann, die dem deutschen Sängerbund angehört. 
Es folgten in den kommenden Jahren der Besuch weiterer Sängerfeste in Kölbingen, Erbach/Taunus, Pottum, Frickhofen, Höhn, Oberahr, Kaden, Berod, Niederahr, Helferskirchen, Rennerod, Kruft, Obermendig,
Stockum-Püschen, Bellingen, Aileitchen, Rothenbach, Langenhahn, Luckenbach, Stockhausen-Illfurth, Dorndorf, Thalheim, Bad Marienberg, Hübingen, Neuhochstein, Hellenhahn, Niederzeuzheim, Nentershausen, Horbach und Sainscheid. Ganz besonders sind hierbei die Erfolge bei den Sängerwettstreiten und Pokalwertungssingen in Obermendig, zweimal Rennerod, Neuhochstein, Niederzeuzheim, Horbach, Sainscheid und Dorndorf hervorzuheben, bei denen die Sängergruppe jeweils erste und zweite Plätze belegte.

Einen ersten Höhepunkt erreichte die Sängergruppe im Jahre 1966, als sie beim Zweiten Deutschen Fernsehen in der Sendung »18, 20, nur nicht passen« mitwirken konnte. Am 15.Juli 1966 hat es wohl kein Guckheimer verpasst, die Sänger der »Eintracht« im Fernsehen zu sehen, denn die Sendung wurde live übertragen.

Ein weiterer Höhepunkt kam 20 Jahre später, als eine Langspielplatte mit Westerwälder Liedern auf dem Plattenmarkt erschien, auf der die Sängergruppe der» Eintracht Guckheim« zusammen mit dem MGV »Harmonie« Kaden-Härtlingen das Titellied »Im Land der rauschenden Wälder, Berge, Burgen und Seen« singt. Mit diesem Lied war die Sängergruppe auch siebenmal in der »volkstümlichen Hitparade« von Radio Luxemburg.
Auch Sängerfeste wurden von der Sängergruppe der »Eintracht Guckheim« im Laufe des über 40-jährigen Bestehens durchgeführt. Das erste Sängerfest war am 3. Juni 1962 anlässlich des 50-jährigen Bestehens der »Eintracht Guckheim«. 30 Chöre nahmen an einem Wertungssingen teil. Gesungen wurde in zwei Gruppen, im Festzelt und im Saale Werner Jung. Schirmherr des Jubelfestes war der damalige Jagdpächter Fritz Middelhaufe. Als Geschenk erhielt die »Eintracht« eine neue Fahne mit der Aufschrift »Einigkeit und Treue«.

1964 feierte man das 10jährige Bestehen der Sängergruppe vorn 9. - 10. Mai. Dieses Fest war verbunden mit einem Gruppensingen der Gruppe VII des Sängerkreises Oberwesterwald. 10 Männerchöre nahmen an dem Gruppensingen teil. Die Festansprache hielt der damalige Landtagsabgeordnete August Hanz aus Dahlen. Als die »Eintracht« im Jahre 1972 ihr 60jähriges Bestehen feierte, veranstaltete die Sängergruppe wieder ein Sängerfest, verbunden mit einem Wertungssingen, an dem 16 Vereine teilnahmen. Schirmherrin war Frau Magdalene Middelhaufe aus Westerburg.

Vom 29.6. - 1.7.1979 feierte die Sängergruppe ihr 25-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläumsfest wurde als ein reines Sängerfest gefeiert, verbunden mit einem Pokalwertungssingen und einem Freundschaftssingen. Insgesamt
36 Gesangvereine nahmen an dem Sängerfest teil. Schirmherr des Festes war unser leider allzu früh verstorbener Sangesbruder und damalige Leiter der Sängerabteilung, Alois Krekel. Die Festansprache hielt der damalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Westerburg, der heutige Bundestagsabgeordnete Joachim Hörster.
Im Jahre 1994, vom 12. - 14. August, feierte die Sängergruppe ihr 40-jähriges Bestehen, verbunden mit einem Pokalwertungssingen und einem Freundschaftssingen. Auch an diesem Fest nahmen wieder 38 Vereine mit insgesamt 1200 Sängern teil. Schirmherr des Festes war der Ehrenvorsitzende der »Eintracht« und Ortsbürgermeister von Guckheim, Erich Jung.

Das Pokalwertungssingen fand in der Kath. Kirche St. Johannes statt. Dies gab dem Singen eine ganz besondere Atmosphäre. Das Fest wurde mit einem Festgottesdienst eingeleitet, in dem die Sängergruppe die Messe
»Missa Breve« von Charles Gounod sang, unter der Mitwirkung eines Bläser Ensemble des Musikvereins 1980 Guckheim sowie einem Streichquartett des Collegiums Musicum Montabaur. 14 Sänger, zusammen mit ihrem Dirigenten, Herrn Chordirektor Hubert Teusen, die von der ersten Stunde an mit dabei waren, konnten für ihr 40-jähriges Singen geehrt werden.

Die Sängergruppe ist eine der vier Abteilungen der »Eintracht« und als solche mit einem Abteilungsleiter im Vorstand vertreten. Im Jahre 1990 wurde auf der Jahreshauptversammlung der »Eintracht« die Satzung dahingehend geändert, dass ein stellvertretender Vorsitzender der »Eintracht« der Leiter der Sängergruppe sein muss. Damit ist die Sängergruppe auch im geschäftsführenden Vorstand der »Eintracht Guckheim« eingebunden. Heute hat die Sängergruppe 33 aktive Sänger.

Von der Gründung im Jahre 1954 bis heute waren folgende Sangesfreunde Leiter der Sängerabteilung:

Die Sängergruppe der »Eintracht Guckheim« ist nicht nur ein fester Bestandteil der »Eintracht«. Sie ist darüber hinaus maßgeblich am kulturellen Leben der dörflichen Gemeinschaft beteiligt. Keine Vereinsfeier, keine kirchliche oder weltliche Veranstaltung in unserer Gemeinde wird ohne die Sängergruppe der »Eintracht« abgehalten.
6.2.5	Gymnastik- und Tanzabteilung

Der Ursprung des Vereins war die Turnerei im Jahre 1912. Durch die beiden Weltkriege kam diese jedoch zum Erliegen, bis man 1954 wieder mit dem Turnen begann. Es wurden Turngeräte (Barren und Pferd) angeschafft, doch man erlebte keinen großen Aufschwung. Lediglich einige Turnfeste wurden besucht, und auch in der Leichtathletik konnte man keine großen Pluspunkte erreichen.

1971 begann man dann mit einer Gymnastikgruppe. Junge und ältere Frauen (die älteste ist 78 Jahre) treffen sich seither allwöchentlich, um Gymnastik zu treiben. Inzwischen sind zwei Gruppen entstanden. Die Leitung übernahm von Beginn an Frau Veronika Nieland, die auch heute noch das Training abhält. In einer Kinderturngruppe üben schon 5jährige Mitglieder des Vereins mit. Aus der Gymnastikgruppe entstanden nach und nach drei Tanzgruppen. Zunächst war das Tanzen nur für Karnevalsveranstaltungen gedacht, doch zwischenzeitlich wurde daraus ein Meistertanzen. Seit 1987 nehmen die Tanzgruppen an Turnieren und Meisterschaften teil.

Es wurde einmal der Neuwieder Kreismeister und einmal der Troisdorfer Stadtmeister ertanzt. Dreimal wurde der Westerwald-Meister errungen und zwar in den Jahren 1995, 1996 und 1997. Zweimal wurde man mit der Tanzgruppe sogar Vize Rheinland-Pfalz Meister in den Jahren 1995/96 und 1996/97. Aus diesem Grund wurde die Tanzgruppe im Jahre 1996 mit der Sportplakette der Verbandsgemeinde Westerburg ausgezeichnet. Auch die Tanzgruppen stehen unter der erfolgreichen Leitung von Frau Veronika Nieland.
6.2.6	Karnevalsabteilung

Die Karnevalsabteilung gehört zu den ältesten Abteilungen der Eintracht. Sie wurde 1947 ins Leben gerufen. Seit über 50 Jahren finden alljährlich in der Karnevalszeit Veranstaltungen statt. Dies sind die traditionellen Rosenmontagssitzungen und der Kinderkarneval. Seit 1975 findet am Karnevalssonntag ein Karnevalszug statt. Alljährlich sind es 20 - 30 Gruppen, die in diesem Zug vertreten sind, und bis zu 2000 Zuschauer sind Zeugen dieses närrischen Treibens. Man zählt Guckheim zu den Hochburgen des Karnevals im Westerburger Land.